Barrierefreiheit an Hochschulen – Keine Ausnahme, sondern Standard!
Barrierefreiheit an Hochschulen – Keine Ausnahme, sondern Standard!

Barrierefreiheit sollte im Jahr 2025 eine Selbstverständlichkeit sein – doch an vielen österreichischen Hochschulen ist sie das leider noch immer nicht. Studierende mit körperlichen, sensorischen, kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen stoßen täglich auf Hindernisse, die für andere unsichtbar bleiben: defekte Aufzüge, fehlende Rampen, schmale Eingänge oder nicht barrierefreie digitale Lehrmaterialien erschweren ihren Studienalltag unnötig. Doch Bildung sollte für alle gleichermaßen zugänglich sein – ohne Einschränkungen.

Die Realität sieht jedoch anders aus: Hochschulen sind oft nicht auf die Bedürfnisse aller Studierenden ausgerichtet. Fehlende Alternativen zu Treppen oder unzuverlässige Aufzüge sind nicht nur für Rollstuhlnutzende ein Problem, sondern auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Gehbeeinträchtigungen. Blinde und sehbehinderte Studierende kämpfen mit unlesbaren PDFs und nicht barrierefreien Lernplattformen, während gehörlose Studierende durch fehlende Untertitel in Vorlesungsaufzeichnungen ausgeschlossen werden. Neurodivergente oder chronisch erkrankte Studierende finden kaum Ruheräume oder flexible Prüfungsmodalitäten.

Doch nicht nur die baulichen und digitalen Hürden machen es schwierig – auch bürokratische Hürden und mangelndes Bewusstsein verschärfen die Lage. Oft gibt es Unterstützung erst nach langwierigen Anträgen und umfangreichen Nachweisen, statt dass Barrierefreiheit von Anfang an selbstverständlich mitgedacht wird.

Die AktionsGemeinschaft fordert daher echte, umfassende Barrierefreiheit an allen Hochschulen. Dazu gehören barrierefreie Gebäude mit funktionierenden Aufzügen, automatischen Türen und taktilen Leitsystemen. Auch digitale Inklusion muss endlich Standard werden – etwa durch Untertitel in Vorlesungen und barrierefreie Online-Plattformen. Zusätzlich braucht es bessere Unterstützung für Studierende mit Behinderungen – sei es durch Assistenzkräfte, flexible Prüfungsmodalitäten oder eine stärkere finanzielle Förderung.

Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für Chancengleichheit. Niemand sollte aufgrund mangelnder Infrastruktur oder fehlender Unterstützung daran gehindert werden, erfolgreich zu studieren. Die Hochschulen müssen endlich Verantwortung übernehmen und Barrierefreiheit nicht als Ausnahme, sondern als selbstverständlichen Standard etablieren.