Loredana Bartl
Auf eine FH zu gehen ist wie in die Schule gehen.
An diesem Vorurteil ist ein kleines Stück Wahrheit dran. Es gibt eigene Jahrgänge und Klassen und es ist klar getaktet, wann welche Lehrveranstaltung stattfindet – ganz ohne Atomuhr stellen. Allerdings ist es spezifischer als die Schule und – und das ist wohl am wichtigsten – der Abschluss ist ein Bachelor oder Master und keine Matura.
Wahrscheinlich sind der klare Takt und die verpflichtenden 30 ECTS/ Semester der Grund, warum FH-Studierende laut Studien ihr Studium schneller abschließen als Universitätsstudis. Prüfungsphasen sind also auch bei uns sehr stressig.
Ein Schnittpunkt zwischen Schule und FH ist die Anwesenheitspflicht. Weil die allerdings in der aktuellen Form nicht sinnvoll ist, setzt sich die Aktionsgemeinschaft dafür ein, dass diese herabgesetzt wird, und so jeder Studi entscheiden kann, was gut für den eigenen Studienfortschritt ist. So viel auch zu einem weiteren Vorurteil, dass FH-Studis nicht selbstständig sind.
FHler/innen sind alle sehr jung und wohnen zuhause
55.203 FH-Studis – manche jünger, manche älter. Auf FHs gibt es jedenfalls die Möglichkeit berufsbegleitend zu studieren und nebenbei Vollzeit zu arbeiten. Fakt ist, dass einige FH-Studentierende schon erfolgreich Karriere machen und nebenbei studieren, so manche sogar als Elternteil. Und wenn tatsächlich jemandes Eltern noch beiwohnen: Das ist einfach wirtschaftliches Denken und nicht zu verurteilen. Wieso Geld für eine Wohnung ausgeben, wenn es ein Dach gibt, unter dem du wohnen kannst, für das du nichts oder zumindest sehr wenig zahlst. 😉 Außerdem waren gerade während der Pandemie viele Studis zu Hause eine große Stütze!
An der FH wird gemeinsam gejausnet
Ja! Und das ist super nett. Ich würde alles wieder dafür tun, um mit meinen Kolleginnen und Kollegen zwischen den Vorlesungen wieder gemeinsam zu jausnen, mich auszutauschen und zu Lachen.